2025 Paurakhi Basti District – Kathmandu, Nepal


Siedlung der Tapferen

Die Siedlung Paurakhi Basti – „Siedlung der tapferen Menschen“ – wurde im Jahr 2006 von Menschen gegründet, die während der Demokratiebewegung aus verschiedenen Teilen Nepals und Indiens nach Kathmandu kamen. Da sie weder über eigenes Land noch über Geld für eine Miete verfügten, ließen sie sich am Ufer des Bagmati-Flusses nieder. Zuvor säuberten sie den Flusslauf von Müll und Schutt, um ein Stück Land neben einem Flusswald in Thapathali bewohnbar zu machen.

Der Bagmati, von Hindus und Buddhisten als heilig verehrt und als Quelle der nepalesischen Zivilisation angesehen, war in den 1980er Jahren noch klar und trinkbar. Bauernhöfe säumten seine sandigen Ufer und sein Wasser war Teil des Alltags. Doch mit dem schnellen Bevölkerungs- und Industriewachstum in Kathmandu – die Einwohnerzahl stieg von etwa 400.000 in den 1950er Jahren auf heute über drei Millionen – verschmutzte der Fluss zunehmend. Abwässer und Müll gelangten ungefiltert in den Bagmati, der Mitte der 2000er Jahre bereits stark belastet war.

Im Jahr 2009 begann die Regierung ein Programm zur Renaturierung des Flusses, um das Wasser zu reinigen, die Ufer zu sichern und Überschwemmungen vorzubeugen. Diese Maßnahmen bedrohten jedoch die informellen Siedlungen entlang des Bagmati. So wurden im Mai 2012 in Thapathali 251 Hütten unter Einsatz von mehr als 1.000 Sicherheitskräften abgerissen. Die angebotenen Ersatzunterkünfte in Ichangu Narayan waren jedoch für die oft großen Familien zu klein und lagen zu weit von ihren Arbeitsmöglichkeiten entfernt, sodass niemand dorthin zog.

Im November 2022 kam es zu einem weiteren Räumungsversuch, bei dem rund 300 Menschen vertrieben und ihre Hütten zerstört wurden. Dennoch leben heute etwa 300 Menschen in Thapathali, häufig in provisorischen Unterkünften direkt am Fluss. Obwohl Reinigungsprogramme am Bagmati fortgeführt werden, bleibt der Fluss stark verschmutzt. Für Menschen ohne eigenes Land ist der Kampf um sicheren und bezahlbaren Wohnraum nahe ihrer Arbeit bis heute ungelöst.

Kameras: Nikon Zf, Leica Q3 (28mm)
Objektiv: Nikkor S Zoom 24-70mm/2.8
Strobe: Profoto A10 / Softbox Octa
Ausführender Produzent / Assistent: Christopher Jarvis